Internet: Es gibt noch immer keinen Plan
Ob eine Gemeinde beim Ausbau des Glasfasernetzes zum Zuge kommt oder nicht ist kein Kriterium der Größe. Dies zeigen Beispiele wie Schrattenthal und Niederhollabrunn.
In der 868 Einwohner zählenden Gemeinde Schrattenthal wird
alles daran gesetzt, möglichst bald mit dem Ausbau des Glasfasernetzes zu
beginnen. Zu diesem umfangreichen Unterfangen haben sich die vier Gemeinden des
Retzerlandes Pulkau, Schrattenthal, Retz und Zellerndorf zusammengeschlossen.
Für dieses Projekt reklamieren sie sogar den Namen Glasfaserland für sich.
Auch in unserer Nachbargemeinde Niederhollabrunn geht
diesbezüglich weit mehr voran als in Großmugl. Schon im Frühjahr 2019 soll mit
den Bauarbeiten begonnen werden. Laut Ortschef Duffek entstehen der Gemeinde
dadurch noch nicht einmal Kosten.
Und in Großmugl? Da hat sich in den letzten Jahren, oder
besser Jahrzehnten nicht viel verändert, noch nicht einmal die Ausreden des
Bürgermeisters, warum es mit dem Ausbau nicht klappen will.
Bei den ÖVP Ortsversammlungen zum Wahlkampfauftakt zeigte sich, dass dieses Thema allerdings kein Randthema ist, sondern die Einwohner sehr wohl beschäftigt. Vor allem jene Leidgeplagten, die in ihren Orten bis heute kaum mobiles Internet empfangen können.
Schlecht verhandelt?
Immerhin hat der Bürgermeister jetzt eingestanden, dass es
ein Fehler war, sich auf die Unterstützung seiner Parteifreunde in der
Landesregierung zu verlassen. Von den Bürgerinnen und Bürgern zu verlangen,
„böse Briefe und Unterschriftenlisten“ an die Landesregierung zu schicken, zeigt
allerdings, wie schwach er in diesem Belang ist.
Dass zu diesem für die Zukunft der Marktgemeinde wichtigen
Thema über so lange Zeit nichts passiert ist, lässt nur den Schluss zu, dass hier
von Seiten der Gemeinde schlecht verhandelt wurde.
Planung:
Fehlanzeige
Mit dem Risiko, immer wieder ins selbe Horn zu stoßen, schlagen wir auch diesmal vor, zuerst mit der Planung zu beginnen und nicht mit den Versprechungen, die ohnedies nicht gehalten werden. Beim Ausbau des Glasfasernetzes ist noch zu viel im Unklaren. Es ist nicht bekannt, unter welchen Bedingungen dieser Ausbau umgesetzt werden soll. Was kostet er der Marktgemeinde? Wie hoch fallen die Anschlusskosten für die BürgerInnen aus? Gibt es eine Bindungsfrist? Gibt es Alternativen?
Solange darüber – über die wesentlichen Aspekte dieser
Infrastrukturmaßnahme – nicht diskutiert wird, macht kein böser Brief an die
Landeshauptfrau, keine Unterschriftenliste Sinn.
Abgesehen davon: für Infrastruktur in unserer Gemeinde zu
sorgen ist und bleibt die Aufgabe des Bürgermeisters und des Gemeinderates.
Diese politische Entscheidung kann nicht auf die Bürgerinnen und Bürger
abgewälzt werden.
Im letzten Jahrzehnt gab es zahlreiche Versprechen. Wir
meinen, es ist höchst an der Zeit, diesen Versprechen auch Taten folgen zu
lassen.